Ökologie - keine neutrale Naturwissenschaft. Entstehung und rechtes Gedankengut in der Ökologie und Ökologiebewegung

"Die wissenschaftliche Ökologie macht keine politischen Aussagen."

"Der Mensch ist ein Lebewesen."

"Die Gesetze der Natur sind ewig gültig und unumgehbar für alle Lebewesen."

"Jedes Lebewesen paßt sich an das an, woran es nichts zu verändern vermag." (Herbert Gruhl) Diese und ähnliche Aussagen aus der wissenschaftlichen Ökologie werden von einem zunehmend breiteren politischen Spektrum auf die menschliche Gesellschaft übertragen. Die beidem zugrunde liegende biologistische Ideologie wird bemerkenswert wenig hinterfragt.

Im Bereich der Naturspiritualität/Esoterik wird das Handeln unter das Primat der Natur gestellt und die ganzheitliche Betrachtung der Natur und des Menschen als Gegenpol zur analytischen Naturwissenschaft gesetzt. Dieser ganzheitlichen Betrachtung des Menschen und der Natur liegen biologistische Begründungen, Einstellungen und letztlich Menschenbilder zugrunde, die die bestehende Ungleichberechtigung von Frauen und Männern in dieser Gesellschaft immer weiter tragen.

Aber was ist das, woran das Lebewesen Mensch angeblich nix zu verändern vermag?

Wir wollen im ersten Teil (1,5h) zwei neuere Texte aus den Bereichen der Naturspiritualität/Esoterik und der naturwissenschaftlichen Ökologie auf den ideologischen Hintergrund und ihr Menschenbild hin analysieren und vergleichen. Die zweite Hälfte (1,5h) soll für weitere Diskussion, evtl. nach weiterer Lektüre, je nach Wunsch der Teilnehmerinnen, offen bleiben.

Die Texte für die erste Hälfte sind kurz und ab Ende Mai unter meiner Adresse/Telefon oder Email erfragbar. Über Textvorschläge im vorhinein für die zweite Hälfte wäre ich ganz begeistert. Auch Frauen, die die Texte nicht gelesen haben sind willkommen, allerdings plane ich nicht, die Texte im Seminar zu referieren und hoffe auf rege Lese- und Diskussionswut.

Referentin:

Conny Rothkegel, Marburg

Montag, 10.Juli und Dienstag, 11. Juli 2000

Von 14 Uhr bis 16 Uhr


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