"Women of Color" und der weiße Feminismus

"Die Literatur von "Women of Color" erschafft die Strukturen unseres Lebens neu. Viele weiße Frauen sind jedoch sehr darum bemüht, die realen Unterschiede zu ignorieren. Solange jeder Unterschied zwischen uns bedeutet, daß eine unterlegen ist, muß dessen Wahrnehmung mit Schuld besetzt sein. "Women of Color" aus den Stereotypen heraustreten zu lassen, würde zu viele Schuldgefühle erzeugen, weil es die Selbstzufriedenheit jener Frauen bedrohte, die Unterdrückung nur als Unterdrückung von Frauen wahrnehme." ( Audre Lorde 1993)

Erst Anfang der 90 Jahre begann in der Bundesrepublik eine Auseinandersetzung mit den weißen Flecken des deutschen Feminismus und dies nicht freiwillig, sondern nur, weil es von Seiten der Migrantinnen und Women of Color heftigst eingefordert wurde. Und doch lassen sich noch immer dieselben Tendenzen kritisieren: Der etablierte Feminismus in Deutschland ist bürgerlich, weiß und damit Bestandteil der Aufrechterhaltung eines rassistischen Patriarchats.

Es geht darum, sich selbst zu stellen und sich der Kritik der Women of Color stellen zu lernen, denn der "andere" Feminismus kann in vielem unseren wohlstandsgefälligen und priveligierten Blick erweitern und uns die weißgepuderten Augen öffnen.

Der Beginn ist eine Lesung, ein Chor von "anderen" Stimmen, die gehört, gefühlt, diskutiert, befragt werden sollen. Was sagen sie über die Weißen, über weiße Frauen und deren Feminismus und vor allem: welche Vorstellungen eröffnen uns ihre Erfahrungen?

 

Referentin:

Claudia Pahl

 

Montag, 3. Juli

11 Uhr bis 16 Uhr

Dienstag 4. Juli, Mittwoch, 5. Juli und Donnerstag, 6. Juli

10 Uhr bis 15 Uhr


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